ZWEITE RÜCKGABE EINES GESTOHLENEN KUNSTWERKES

Im Dezember 2005 wurde ein Objekt in die Kunstklappe geworfen, ein Brett mit der Aufschrift Fischli/Weiss. Die Recherche führte über die deutsche Galerienvertretung der beiden Künstler zu keinem Ergebnis. Die Galerie dementierte deren Autorenschaft und wir katalogisierten es als Fälschung in unserer Online-Datenbank. Damals war es Teil unserer Ausstellung in der Sammlung Essl.

Als wir das Objekt im Februar 2006 gemeinsam mit der kompletten "Sammlung Gestohlener Kunst" in der Sonderschau "Der gestohlene Blick" auf der Cologne Fine Arts ausstellten, erhielten wir abermals Hinweise. Hochrangige Personen der Kunstwelt versicherten uns, das Objekt sei ein Original, "aus der frühen Schaffensperiode". Also wurden nun direkt Fischli und Weiss um eine Stellungnahme gebeten - und auch sie verneinten, jemals etwas in der Art geschaffen zu haben und bestätigten die Angaben ihrer Galerie.

Nach einem Hinweis auf die "project wall" der Kunsthalle Wien, konnten wir das Objekt nun endlich identifizieren. Es ist Teil einer Installation des Künstlers Herbert Fuchs, der jahrelang einen Artist-Run-Space in Tirol betrieben hat. Auf zersägte Platten des Fussbodens schrieb er die Namen aller Künstler, die zum Programm des Ortes beigetragen haben.
Ein Schaukasten wurde aufgebrochen und mehrere Bretter gestohlene, eines davon landete schliesslich in der Kunstklappe!

Es ist dies nun das erste Kunstwerk, das wir an eine Institution retournieren können.

Von links nach rechts: Erwin Uhrmann, Moussa Kone, Gerald Matt und Herbert Fuchs vor der "project wall" an der Rückseite der Kunsthalle. (Foto folgt in Kürze)

Gerald Matt, Moussa Kone, Erwin Uhrmann.

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